Auch in der katholisch geprägten Eifel ist der Brauch des Klapperns bekannt und bei den Kindern sehr beliebt. Dabei ziehen die Kinder mit Lärminstrumenten aus Holz in der Karwoche durch die Dörfer.
Ab dem Abend des Gründonnerstag schweigen die Kirchenglocken. Der Legende nach fliegen sie nach Rom zur Beichte. Gemeint ist jedoch: das festliche Glockengeläut ist nicht angemessen beim traurigen Kreuzestod und der Grabesruhe Jesu Christi. Um an die Gebetszeiten des Angelus zu erinnern bzw. zur Messe zu rufen, ziehen die Kinder zu den jeweiligen Zeiten mit hölzernen Lärminstrumenten durchs Dorf: mit den Klappern.
So war und ist der Ablauf in unserem kleinen Eifeldorf Reuth:
Früher waren es nur die Jungen, die Mädchen waren nie dabei. Der Anführer der Gruppe, in der Regel das älteste Kind, war der „Kupphäar“, in Anlehnung an den Brauch des Burgbrennens.
Gründonnerstagabend und dann weiter Karfreitagmorgen, zwischen 6 und 8 Uhr, gingen die Kinder das erste Mal, um das Angelusläuten zu ersetzen. Hier hatten die Kinder besonderen Spaß, wenn sie morgens unterwegs waren und noch manch einer schlief, um dann möglichst viel Lärm zu veranstalten, damit auch alle wach werden sollten…
Um die Mittagszeit gingen die Kinder erneut durch den Ort, klapperten und riefen: „Et leggt Mettisch“ (Es läutet zu Mittag). Und auch am Abend war es richtig anstrengend. Dreimal täglich mussten die Kinder durchs Dorf ziehen, um das dreimalige Läuten vor der Messe darzustellen.
In der Osternacht gingen ganz früher die Größeren mitten in der Nacht noch einmal klappernd durch den Ort und riefen: „stoht opp, stoht opp, et os Uusterdaach“ (steht auf, steht auf, es ist Ostern!).
Heute gehen alle Kinder, Mädchen und Jungen, ab Kindergarten- oder Schulalter dreimal am Tag durch den Ort, klappern und rufen (nur noch selten) die jeweiligen Sprüche, angeführt vom/von der Schulältesten. Die Kinder haben riesig viel Spaß dabei und eifern darum, wer am lautesten klappern kann.
Am Karsamstag findet dann die schönste Runde statt: die Kinder sammeln den Lohn für ihre Mühe in Form von Eiern, Süßigkeiten und Geld ein.
Auch dieses Jahr möchten wir den Kindern in unserem Dorf danken, dass sie den Brauch weiterhin aufrechterhalten haben.
Unter der Leitung der Kuppherrin Sophie Niebes gingen die „Kleinen“ seit dem Abend des Gründonnerstag durch unser Dorf und haben richtig Krach gemacht.
v. l. n. r.: Tom Niebes, Lara Meyers, Noah Husch, Sophie Niebes, Moritz Bungartz, Luise Bungartz, Raja und Zora Windisch
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